Das Auftragsgemälde des 18. Jahrhunderts diente in großem Maße der gesellschaftlichen Repräsentation. Die malerische Darstellung all derer, die sich an offizieller Stelle befanden, ist nahezu unübersehbar. Und doch gelang es den Künstlern, zumindest ein Stück weit ihre Persönlichkeit zu charakterisieren, sei es durch Eigenschaften der Kleidung, des Ambiente oder in ihrer Verbindung mit anderen Menschen oder speziellen Gegenständen.
Antoine de Favrays Bildnisse sind in erster Linie Dokumente. Sie zeigen Ereignisse und Porträts, belegen offizielle Begebenheiten und die Anwesenheit renommierter Persönlichkeiten. Aber auch Genrethemen gehörten zu seinem Repertoire sowie einige Landschaftsdarstellungen als Ansichten seiner Aufenthaltsorte. Vom malerischen Ausdruck her sind diese Werke dem Rokoko verhaftet, hier und da aber erkennt man Ansätze zu einer klassizistischen und nüchternen Malweise. Die Bilder de Favrays haben wenig mit den historisierenden und mythologischen Themen seines Lehrers Jean-François de Troy gemeinsam, der allerdings damit dem künstlerischen Geschmack in Frankreich entsprach. De Troy war Direktor der Académie de France in Rom, die jungen Künstlern das Studium der italienischen Kunstschätze ermöglichen sollte. 1738 schloss sich de Favray seinem Lehrer und reiste nach Rom. Dort traf er auf Mitglieder des Malteserordens, mit denen er 1744 nach Malta zog. Offensichtlich identifizierte sich der Maler mit ihren Idealen und wurde 1751 selbst Ritter des Ordens und deren Porträtist. Die exponierte Lage Maltas im Mittelmeer bestimmte seit Langem auch die Nähe zum Osmanischen Reich. Sie war ausschlaggebend für Aktionen der christlichen Malteser gegen den Islam. Systematisch brachten die Ritter muslimische Schiffe in ihre Gewalt und versklavten die Bemannung. Im Zuge dieser Aktionen kam de Favray 1762 nach Konstantinopel, wo er mit dem französischen Botschafter, dem Comte de Vergennes, zusammentraf. In zahlreichen Werken dokumentierte der Künstler die offiziellen Auftritte des Botschafters, aber auch der islamischen Würdenträger. So trug er dazu bei, dass der Orient in das Interesse der westlichen Welt rückte.
Der Orientalismus in der Kunst des späten 18. und 19. Jahrhunderts, für die de Favray als einer der Vorläufer anzusehen ist, entsprach allerdings wenig realitätskonformen Tatsachen. Es sind eher romantisierende Vorstellungen, die hier zur Anschauung gebracht wurden. Das Exotische und das Sinnliche waren dabei Themen und führten zu Szenen der Darstellung, wie sie etwa bei den Zeitgenossen de Favrays, François Boucher (1703 - 1770) und Jea-Honore Fragonard (1732 – 1806), zu sehen sind. Auch bei de Favray schlägt sich der optische Ausdruck dieser künstlerischen Phase vielfach in malerischen Inszenierungen nieder, in denen Europäer wie Vergennes und seine Frau in orientalischen Kleidungsstücken abgebildet wurden. Zwei bekannte Ausführungen des Künstlers stammen von 1766 und 1768. Solche nicht authentischen Ansichten wurden dennoch zum Inbegriff orientalischer Kultur in Europa.
Das Auftragsgemälde des 18. Jahrhunderts diente in großem Maße der gesellschaftlichen Repräsentation. Die malerische Darstellung all derer, die sich an offizieller Stelle befanden, ist nahezu unübersehbar. Und doch gelang es den Künstlern, zumindest ein Stück weit ihre Persönlichkeit zu charakterisieren, sei es durch Eigenschaften der Kleidung, des Ambiente oder in ihrer Verbindung mit anderen Menschen oder speziellen Gegenständen.
Antoine de Favrays Bildnisse sind in erster Linie Dokumente. Sie zeigen Ereignisse und Porträts, belegen offizielle Begebenheiten und die Anwesenheit renommierter Persönlichkeiten. Aber auch Genrethemen gehörten zu seinem Repertoire sowie einige Landschaftsdarstellungen als Ansichten seiner Aufenthaltsorte. Vom malerischen Ausdruck her sind diese Werke dem Rokoko verhaftet, hier und da aber erkennt man Ansätze zu einer klassizistischen und nüchternen Malweise. Die Bilder de Favrays haben wenig mit den historisierenden und mythologischen Themen seines Lehrers Jean-François de Troy gemeinsam, der allerdings damit dem künstlerischen Geschmack in Frankreich entsprach. De Troy war Direktor der Académie de France in Rom, die jungen Künstlern das Studium der italienischen Kunstschätze ermöglichen sollte. 1738 schloss sich de Favray seinem Lehrer und reiste nach Rom. Dort traf er auf Mitglieder des Malteserordens, mit denen er 1744 nach Malta zog. Offensichtlich identifizierte sich der Maler mit ihren Idealen und wurde 1751 selbst Ritter des Ordens und deren Porträtist. Die exponierte Lage Maltas im Mittelmeer bestimmte seit Langem auch die Nähe zum Osmanischen Reich. Sie war ausschlaggebend für Aktionen der christlichen Malteser gegen den Islam. Systematisch brachten die Ritter muslimische Schiffe in ihre Gewalt und versklavten die Bemannung. Im Zuge dieser Aktionen kam de Favray 1762 nach Konstantinopel, wo er mit dem französischen Botschafter, dem Comte de Vergennes, zusammentraf. In zahlreichen Werken dokumentierte der Künstler die offiziellen Auftritte des Botschafters, aber auch der islamischen Würdenträger. So trug er dazu bei, dass der Orient in das Interesse der westlichen Welt rückte.
Der Orientalismus in der Kunst des späten 18. und 19. Jahrhunderts, für die de Favray als einer der Vorläufer anzusehen ist, entsprach allerdings wenig realitätskonformen Tatsachen. Es sind eher romantisierende Vorstellungen, die hier zur Anschauung gebracht wurden. Das Exotische und das Sinnliche waren dabei Themen und führten zu Szenen der Darstellung, wie sie etwa bei den Zeitgenossen de Favrays, François Boucher (1703 - 1770) und Jea-Honore Fragonard (1732 – 1806), zu sehen sind. Auch bei de Favray schlägt sich der optische Ausdruck dieser künstlerischen Phase vielfach in malerischen Inszenierungen nieder, in denen Europäer wie Vergennes und seine Frau in orientalischen Kleidungsstücken abgebildet wurden. Zwei bekannte Ausführungen des Künstlers stammen von 1766 und 1768. Solche nicht authentischen Ansichten wurden dennoch zum Inbegriff orientalischer Kultur in Europa.
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