Carlo Crivelli lebte Ende des 15. Jahrhundert in Italien als Maler mit einem für das damalige Kunstverständnis äußerst individuellen Stil. Der venezianische Künstler vermochte es den gesitteten Stil der Renaissance eine persönliche Nuance zu geben, der für einen Mensch seiner Zeit ungewöhnlich expressionistisch wirkte. Ein berühmtes Werk des Italieners ist "Die mit Kind und Heiligen thronende Jungfrau" von 1491, welches heute der Stiftung Preußisches Kulturgut gehört und in der Gemäldegalerie in Berlin zu sehen ist.
Crivelli war der Sohn eines Malers: Ihm wurde die Liebe für die Malerei somit schon in die Wiege gelegt. Seine Lehrer Jacopo Bellini und die Brüder Antonio und Bartolomeo Vivarini beeinflussten maßgeblich seine Malweise. Deren Gemälde zeichneten sich durch weiche, abgerundete Figuren, klare Modelle sowie realistische Details und groben Ornamenten aus. Später lernte Carlo Crivelli den Linearismus der Paduanischen Tradition kennen. Möglicherweise kannte er die Werke des berühmtesten Künstlers Andrea Mantegna, ebenfalls ein bedeutender Maler des 15. Jahrhunderts. Künstler des Linearismus legten besonders Wert auf eine präzise lineare Definition der Form, welche auch in Crivellis Arbeiten zu sehen ist. Der italienische Künstler war auch in privaten Gegebenheiten seiner Zeit voraus: Dokumentiert ist, dass Crivelli im Jahre 1457 eine Haftstrafe in Venedig absitzen musste, weil er ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau geführt hatte. Dies veranlasste ihn dazu die in seinen Augen rückständige Stadt für immer zu verlassen, zumal er dort durch sein Vergehen keinen guten Ruf mehr innehatte. Hauptsächlich wirkte er daraufhin in den Städten der Provincia di Ancona südlich von Venedig und kam durch die provinzielle Abgeschiedenheit kaum in Kontakt mit wichtigen künstlerischen Strömungen.
Crivellis Werke waren inhaltlich ausschließlich religiös. Seine klassischen, realistischen Figuren und seine symmetrischen Kompositionen folgten den künstlerischen Konventionen der Renaissance-Malerei. Das Außergewöhnliche seiner Kunst liegt darin, dass Crivelli fähig war seinen Werken einen persönlichen Ausdruck zu verleihen, der sehr sinnlich wirkt. Die Figuren und ihre Kleidung malte er mit einer fast unglaublichen Besessenheit zum Detail. Dicht zusammengedrängte, prächtige Ornamenten lassen dennoch Platz für eine einzigartige Verwendung von scharfen Konturen um jede Form. Die überzogene Blässe und Makellosigkeit der Haut verleihen Crivellis Arbeiten darüber hinaus nahezu dreidimensionale Intensität. Meistens erscheinen die Charaktere nachdenklich und verträumt oder voller Kummer und Sorge. Bis in die Gesten der schlanken Hände und Finger seiner Figuren ist die exzentrische religiöse Intensität Crivellis zu erfassen.
Carlo Crivelli lebte Ende des 15. Jahrhundert in Italien als Maler mit einem für das damalige Kunstverständnis äußerst individuellen Stil. Der venezianische Künstler vermochte es den gesitteten Stil der Renaissance eine persönliche Nuance zu geben, der für einen Mensch seiner Zeit ungewöhnlich expressionistisch wirkte. Ein berühmtes Werk des Italieners ist "Die mit Kind und Heiligen thronende Jungfrau" von 1491, welches heute der Stiftung Preußisches Kulturgut gehört und in der Gemäldegalerie in Berlin zu sehen ist.
Crivelli war der Sohn eines Malers: Ihm wurde die Liebe für die Malerei somit schon in die Wiege gelegt. Seine Lehrer Jacopo Bellini und die Brüder Antonio und Bartolomeo Vivarini beeinflussten maßgeblich seine Malweise. Deren Gemälde zeichneten sich durch weiche, abgerundete Figuren, klare Modelle sowie realistische Details und groben Ornamenten aus. Später lernte Carlo Crivelli den Linearismus der Paduanischen Tradition kennen. Möglicherweise kannte er die Werke des berühmtesten Künstlers Andrea Mantegna, ebenfalls ein bedeutender Maler des 15. Jahrhunderts. Künstler des Linearismus legten besonders Wert auf eine präzise lineare Definition der Form, welche auch in Crivellis Arbeiten zu sehen ist. Der italienische Künstler war auch in privaten Gegebenheiten seiner Zeit voraus: Dokumentiert ist, dass Crivelli im Jahre 1457 eine Haftstrafe in Venedig absitzen musste, weil er ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau geführt hatte. Dies veranlasste ihn dazu die in seinen Augen rückständige Stadt für immer zu verlassen, zumal er dort durch sein Vergehen keinen guten Ruf mehr innehatte. Hauptsächlich wirkte er daraufhin in den Städten der Provincia di Ancona südlich von Venedig und kam durch die provinzielle Abgeschiedenheit kaum in Kontakt mit wichtigen künstlerischen Strömungen.
Crivellis Werke waren inhaltlich ausschließlich religiös. Seine klassischen, realistischen Figuren und seine symmetrischen Kompositionen folgten den künstlerischen Konventionen der Renaissance-Malerei. Das Außergewöhnliche seiner Kunst liegt darin, dass Crivelli fähig war seinen Werken einen persönlichen Ausdruck zu verleihen, der sehr sinnlich wirkt. Die Figuren und ihre Kleidung malte er mit einer fast unglaublichen Besessenheit zum Detail. Dicht zusammengedrängte, prächtige Ornamenten lassen dennoch Platz für eine einzigartige Verwendung von scharfen Konturen um jede Form. Die überzogene Blässe und Makellosigkeit der Haut verleihen Crivellis Arbeiten darüber hinaus nahezu dreidimensionale Intensität. Meistens erscheinen die Charaktere nachdenklich und verträumt oder voller Kummer und Sorge. Bis in die Gesten der schlanken Hände und Finger seiner Figuren ist die exzentrische religiöse Intensität Crivellis zu erfassen.
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