Natürlich war das Barock die Epoche der Putten in der Malerei. Doch ist es wahrlich nicht jedem vergönnt, ein Gemälde mit tanzenden Amorinen zu füllen und von sich zu sagen, dass man mehr als nur ihr Maler war. Nach dem Tod seiner ersten Frau im Jahr heiratete der italienische Maler Francesco Albani erneut. Und in zweiter Ehe wurde er Vater von zehn Kindern, die ihm als Vorlage für die vielen Putten gedient haben sollen, die einen erheblichen Teil seines Werk begleiten.
Überhaupt war sein Lebensentwurf ein Muster an Geradlinigkeit: in Bologna geboren wechselte er nach ersten Schritten bei Denys Calvaert zu den Brüdern Carracci in deren Bologneser Akademie. Sein berühmterer Mitschüler und Kollege in ersten gemeinschaftlichen Projekten war Guido Reni. Man kannte sich seit Calvaert und verließ die Akademie in Richtung Rom, um dort einige Jahre lang für Annibale Carracci zu arbeiten und sich in der religiösen Freskenmalerei zu schulen. Künstlerbiographen ersonnen das Spannungselement der Rivalität zwischen den beiden. Doch weshalb sollten sie konkurrieren? Reni, dem später ein schwieriger Charakter attestiert wird, orientierte sich zunächst an Raffael und blieb zum Arbeiten vorerst in Rom. Für Albani dagegen, der einen weniger retrospektiven Stil entwickelte, folgte bald die Abnabelung. Dann Selbständigkeit und nach Aufenthalten in Mantua und erneut Rom die endgültige Sesshaftwerdung in seiner Heimatstadt Bologna. Dort unterhielt er eine eigene Werkstatt, die ihm und seiner Familie das nötige Auskommen verschaffte. Als Mensch und Patron soll er von bemerkenswerter Gütigkeit und Bescheidenheit gewesen sein. Besonders im Umgang mit seinen Angestellten wurde ihm große Freundlichkeit nachgesagt.
Obwohl er sich zuerst als Darsteller des Religiösen seine Sporen verdient und später mit seiner Werkstatt etliche Andachtsbilder gefertigt hat, wird Albani gern als der Mythenmaler unter den Bolognesern und als Bereiter der modernen Landschaftsmalerei gesehen. Seine Linien sind weich, sehr freundlich die Farben. Seine Kenntnis der Mythologie ist bemerkenswert. Zum Beispiel seine Darstellungen der Europa: der Maler hat sich an Ovids Vorlage mit absoluter Treue gehalten (sieht man von Europas linker Hand einmal ab). Doch sollte man beide Aspekte nicht voneinander trennen: denn insgesamt war er der Maler des Mythos in der Landschaft. Die Landschaften stets in harmonischer Aufteilung, die mythischen Figuren darin ausgeglichen positioniert. Auch wenn sie immer von einer Schar Putten begleitet werden, muss sich der Betrachter nicht lange orientieren, um das Wesentliche zu erfassen. Und doch kann er sich leicht in den anmutigen Gegenden verlieren oder die dargestellten Szenen eingehend studieren.
Nach einem erfüllten Leben und sehr geachtet starb Francesco Albani schließlich hoch betagt zu Hause in Bologna. Zu Unrecht ist er zeitweise im Bewusstsein der Kunstwelt ein wenig in den Hintergrund getreten. Die Bedeutung seines Werks hat hierunter jedoch nicht gelitten, wie das wieder aufkeimende Interesse an ihm belegt.
Natürlich war das Barock die Epoche der Putten in der Malerei. Doch ist es wahrlich nicht jedem vergönnt, ein Gemälde mit tanzenden Amorinen zu füllen und von sich zu sagen, dass man mehr als nur ihr Maler war. Nach dem Tod seiner ersten Frau im Jahr heiratete der italienische Maler Francesco Albani erneut. Und in zweiter Ehe wurde er Vater von zehn Kindern, die ihm als Vorlage für die vielen Putten gedient haben sollen, die einen erheblichen Teil seines Werk begleiten.
Überhaupt war sein Lebensentwurf ein Muster an Geradlinigkeit: in Bologna geboren wechselte er nach ersten Schritten bei Denys Calvaert zu den Brüdern Carracci in deren Bologneser Akademie. Sein berühmterer Mitschüler und Kollege in ersten gemeinschaftlichen Projekten war Guido Reni. Man kannte sich seit Calvaert und verließ die Akademie in Richtung Rom, um dort einige Jahre lang für Annibale Carracci zu arbeiten und sich in der religiösen Freskenmalerei zu schulen. Künstlerbiographen ersonnen das Spannungselement der Rivalität zwischen den beiden. Doch weshalb sollten sie konkurrieren? Reni, dem später ein schwieriger Charakter attestiert wird, orientierte sich zunächst an Raffael und blieb zum Arbeiten vorerst in Rom. Für Albani dagegen, der einen weniger retrospektiven Stil entwickelte, folgte bald die Abnabelung. Dann Selbständigkeit und nach Aufenthalten in Mantua und erneut Rom die endgültige Sesshaftwerdung in seiner Heimatstadt Bologna. Dort unterhielt er eine eigene Werkstatt, die ihm und seiner Familie das nötige Auskommen verschaffte. Als Mensch und Patron soll er von bemerkenswerter Gütigkeit und Bescheidenheit gewesen sein. Besonders im Umgang mit seinen Angestellten wurde ihm große Freundlichkeit nachgesagt.
Obwohl er sich zuerst als Darsteller des Religiösen seine Sporen verdient und später mit seiner Werkstatt etliche Andachtsbilder gefertigt hat, wird Albani gern als der Mythenmaler unter den Bolognesern und als Bereiter der modernen Landschaftsmalerei gesehen. Seine Linien sind weich, sehr freundlich die Farben. Seine Kenntnis der Mythologie ist bemerkenswert. Zum Beispiel seine Darstellungen der Europa: der Maler hat sich an Ovids Vorlage mit absoluter Treue gehalten (sieht man von Europas linker Hand einmal ab). Doch sollte man beide Aspekte nicht voneinander trennen: denn insgesamt war er der Maler des Mythos in der Landschaft. Die Landschaften stets in harmonischer Aufteilung, die mythischen Figuren darin ausgeglichen positioniert. Auch wenn sie immer von einer Schar Putten begleitet werden, muss sich der Betrachter nicht lange orientieren, um das Wesentliche zu erfassen. Und doch kann er sich leicht in den anmutigen Gegenden verlieren oder die dargestellten Szenen eingehend studieren.
Nach einem erfüllten Leben und sehr geachtet starb Francesco Albani schließlich hoch betagt zu Hause in Bologna. Zu Unrecht ist er zeitweise im Bewusstsein der Kunstwelt ein wenig in den Hintergrund getreten. Die Bedeutung seines Werks hat hierunter jedoch nicht gelitten, wie das wieder aufkeimende Interesse an ihm belegt.
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