Ambrogio Lorenzetti gilt als einer der bedeutendsten Maler des 14. Jahrhunderts - und doch ist er den wenigsten ein Begriff. Über den Lebensweg des Künstlers ist nur wenig bekannt. Als gesichert gilt, dass er im Jahr 1290 in Siena geboren wurde und gemeinsam mit seinem Bruder Pietro Lorenzetti einer italienischen Malerbewegung angehörte, der sogenannten Schule von Siena. Obgleich sich der konservative Stil dieser Künstlerbewegung um eine Fortführung der traditionsreichen byzantinischen Kunst bemühte, strebte Lorenzetti nach einem künstlerischem Wandel. Seine intensive Beschäftigung mit kompositorischen Perspektiv-Darstellungen, die Vision einer naturalistischeren Abbildung von Gesichtern und Figuren und seine Begeisterung für die klassische Antike befähigten ihn dazu, außergewöhnliche Werke zu schaffen, die ihrer Zeit weit voraus waren. Er kombinierte konventionellen Traditionalismus mit innovativen Sujets in einem originellen Stil - und avancierte so zu einem wichtigen Vertreter der Vorrenaissance.
Wie für Künstler des Trecento üblich, war Lorenzetti bestens mit religiösen Motiven vertraut, die er in einer Reihe von Altarbildern präsentierte. Sein besonderes Interesse galt allerdings narrativen Sujets, die ihren Ursprung in der ausgeprägten politischen Debattenkultur der italienischen Vorrenaissance hatten. Lorenzetti, der auch als Intellektueller bekannt war und sich in regen Diskussionen mit berühmten Philosophen wie Thomas von Aquin oder Marsilius von Padua austauschte, leistete mit dem Freskenzyklus „Allegorie und Auswirkungen der guten und der schlechten Regierung“ den womöglich bedeutsamsten Beitrag im politischen Diskurs jener Zeit. Die allegorische Darstellung verweist mithilfe von moralistischen Szenen auf die sozialen und gesellschaftlichen Folgen, die von politischen Regierungen ausgehen. Da sich die Künstler der Protorenaissance hauptsächlich mit religiösen Themen beschäftigten, war die Darstellung eines politischen Sujets ein künstlerisches Novum dieser Zeit.
Ambrogio Lorenzetti kam bedauerlicherweise nicht die kunsthistorische Aufmerksamkeit und Anerkennung zu gute, die er verdiente. Der Grund: Leider sind nur sehr wenige seiner Werke erhalten. Vereinzelte Fresken und Gemälde konnten durch aufwendige Restaurierungsarbeiten ihrem ursprünglichen Zustand angeglichen werden; der Großteil aber war so schwer beschädigt, dass zum Teil nur noch einzelne Bildfragmente sichergestellt werden konnten. Zweifelsfrei war Lorenzetti ein künstlerischer und philosophischer Visionär, der durch malerische Innovationen und seiner Beteiligung an intellektuellen und politischen Debatten heutzutage als ein Wegbereiter der Renaissance gilt. Es ist davon auszugehen, dass Lorenzetti und seine gesamte Familie der damals grassierenden Pestepidemie zum Opfer fielen.
Ambrogio Lorenzetti gilt als einer der bedeutendsten Maler des 14. Jahrhunderts - und doch ist er den wenigsten ein Begriff. Über den Lebensweg des Künstlers ist nur wenig bekannt. Als gesichert gilt, dass er im Jahr 1290 in Siena geboren wurde und gemeinsam mit seinem Bruder Pietro Lorenzetti einer italienischen Malerbewegung angehörte, der sogenannten Schule von Siena. Obgleich sich der konservative Stil dieser Künstlerbewegung um eine Fortführung der traditionsreichen byzantinischen Kunst bemühte, strebte Lorenzetti nach einem künstlerischem Wandel. Seine intensive Beschäftigung mit kompositorischen Perspektiv-Darstellungen, die Vision einer naturalistischeren Abbildung von Gesichtern und Figuren und seine Begeisterung für die klassische Antike befähigten ihn dazu, außergewöhnliche Werke zu schaffen, die ihrer Zeit weit voraus waren. Er kombinierte konventionellen Traditionalismus mit innovativen Sujets in einem originellen Stil - und avancierte so zu einem wichtigen Vertreter der Vorrenaissance.
Wie für Künstler des Trecento üblich, war Lorenzetti bestens mit religiösen Motiven vertraut, die er in einer Reihe von Altarbildern präsentierte. Sein besonderes Interesse galt allerdings narrativen Sujets, die ihren Ursprung in der ausgeprägten politischen Debattenkultur der italienischen Vorrenaissance hatten. Lorenzetti, der auch als Intellektueller bekannt war und sich in regen Diskussionen mit berühmten Philosophen wie Thomas von Aquin oder Marsilius von Padua austauschte, leistete mit dem Freskenzyklus „Allegorie und Auswirkungen der guten und der schlechten Regierung“ den womöglich bedeutsamsten Beitrag im politischen Diskurs jener Zeit. Die allegorische Darstellung verweist mithilfe von moralistischen Szenen auf die sozialen und gesellschaftlichen Folgen, die von politischen Regierungen ausgehen. Da sich die Künstler der Protorenaissance hauptsächlich mit religiösen Themen beschäftigten, war die Darstellung eines politischen Sujets ein künstlerisches Novum dieser Zeit.
Ambrogio Lorenzetti kam bedauerlicherweise nicht die kunsthistorische Aufmerksamkeit und Anerkennung zu gute, die er verdiente. Der Grund: Leider sind nur sehr wenige seiner Werke erhalten. Vereinzelte Fresken und Gemälde konnten durch aufwendige Restaurierungsarbeiten ihrem ursprünglichen Zustand angeglichen werden; der Großteil aber war so schwer beschädigt, dass zum Teil nur noch einzelne Bildfragmente sichergestellt werden konnten. Zweifelsfrei war Lorenzetti ein künstlerischer und philosophischer Visionär, der durch malerische Innovationen und seiner Beteiligung an intellektuellen und politischen Debatten heutzutage als ein Wegbereiter der Renaissance gilt. Es ist davon auszugehen, dass Lorenzetti und seine gesamte Familie der damals grassierenden Pestepidemie zum Opfer fielen.
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