Die so lange und bewegte Geschichte der europäischen Kunst ist nicht nur von nahezu unzähligen und sich historisch gleichermaßen immer wieder wechselseitig inspirierenden wie auch voneinander abspaltenden Stilrichtungen und deren mitunter gar „bis aufs Blut“ verfeindeten und in inniger Abneigung miteinander verbundenen Epigonen und Vertretern geprägt. Sich argwöhnisch und misstrauisch gegenseitig genau beobachtende und häufig auch erbittert bekämpfende sowie als „dilettantisch“ verurteilende Künstler ziehen sich als psychologisch-soziologische Konstante von der Antike bis in die Gegenwart und waren bei aller zugrunde liegenden Eifersucht auf fremde Erfolge auch immer ein wichtiger Motor für sehr bedeutende und epochemachende Ereignisse sowie Entwicklungen in der Kunstwelt. Oftmals entzünden sich dabei extrem, intensiv und ausdauernd geführte künstlerische Auseinandersetzungen, Kontroversen und Streitereien weniger oder nicht exklusiv an den unterschiedlichen Darstellungs- sowie Arbeitsweisen, sondern auch an heftig diskutierten Fragen nach der Eignung und Zulässigkeit bestimmter Farben, Materialien und Techniken für ernsthafte bzw. seriöse Kunst. Aktuelle Beispiele sind etwa die von eher konservativen Kunstfreunden als „Schmiererei“ und „Verschandelung öffentlicher Räume“ meist rundum abgelehnten Malereigattungen „Graffiti“ und/oder „Streetart“.
Aus heutiger Sicht mag es den meisten Kunstfreunden reichlich amüsant und unerklärlich erscheinen, aber auch schon im 19. Jahrhundert gab es mit nahezu religiöser Inbrunst und Hingabe geführte Debatten um gewisse Techniken der Malerei, die damals sowohl für viel Aufregung bei allen Beteiligten als auch zur Entstehung und Gründung von heutzutage als international akzeptierten und global renommierten Kunstinstitutionen beitrugen. Dies war beispielsweise der Fall bei der 1831 in London von William Cowen, W. B. S. Taylor, James Fudge, Joseph Powell, Thomas Maisey, Thomas Charles Wageman und O. F. Phillips ins Leben gerufenen Künstlervereinigung „New Society of Painters in Water Colours“, die als liberale Konkurrenz zur schon 1804 gegründeten „Society of Painters in Water Colours“ (heute „Royal Watercolour Society“) diente und seit 1885 als „Royal Institute of Painters in Water Colours (RI)“ am altehrwürdigen Sitz der „Federation of British Artists (FBA)“ in den Mall Galleries an der Carlton House Terrace unweit des Trafalgar Square residiert. Beide Organisationen und deren Mitglieder waren sich nicht unbedingt sympathisch, aber dennoch einig in der Opposition zur „Royal Academy of Arts“, die sich seinerzeit strikt weigerte, Aquarelle aus nicht-deckenden Wasserfarben als Kunst zu akzeptieren.
Ein weiteres Gründungsmitglied der gegen so viel künstlerische Ignoranz aufbegehrenden neuen Organisation der Aquarellmaler war der Zeichner George Shepherd, der als Kind mit seinen Eltern bis 1793 in Frankreich gelebt hatte und erst wegen der revolutionären Geschehnisse dieser Zeit am südlichen Ufer des Ärmelkanals wieder nach England und London zurückkehrte. Schon in den Jahren 1803 und 1804 wurde der noch recht junge Shepherd für sein gelungenes kreatives Schaffen von der „Society of Arts“ jeweils mit der Silberplakette ausgezeichnet. Eine gute Reputation erarbeitete er sich auch als bewährter und bei Auftraggebern begehrter Architektur- und Landschaftsmaler, der zusammen mit seinem jüngeren und ebenfalls bestens malenden und zeichnenden Bruder Thomas Hosmer Shepherd für die Verleger John Britton und Rudolph Ackermann auch viele detaillierte Illustrationen von Straßenansichten für Standardwerke der britischen Architekturgeschichte wie die „Architectural Antinquities of Great Britain“ und „Architectura Ecclesiastica Londini“ anfertigte.
Die so lange und bewegte Geschichte der europäischen Kunst ist nicht nur von nahezu unzähligen und sich historisch gleichermaßen immer wieder wechselseitig inspirierenden wie auch voneinander abspaltenden Stilrichtungen und deren mitunter gar „bis aufs Blut“ verfeindeten und in inniger Abneigung miteinander verbundenen Epigonen und Vertretern geprägt. Sich argwöhnisch und misstrauisch gegenseitig genau beobachtende und häufig auch erbittert bekämpfende sowie als „dilettantisch“ verurteilende Künstler ziehen sich als psychologisch-soziologische Konstante von der Antike bis in die Gegenwart und waren bei aller zugrunde liegenden Eifersucht auf fremde Erfolge auch immer ein wichtiger Motor für sehr bedeutende und epochemachende Ereignisse sowie Entwicklungen in der Kunstwelt. Oftmals entzünden sich dabei extrem, intensiv und ausdauernd geführte künstlerische Auseinandersetzungen, Kontroversen und Streitereien weniger oder nicht exklusiv an den unterschiedlichen Darstellungs- sowie Arbeitsweisen, sondern auch an heftig diskutierten Fragen nach der Eignung und Zulässigkeit bestimmter Farben, Materialien und Techniken für ernsthafte bzw. seriöse Kunst. Aktuelle Beispiele sind etwa die von eher konservativen Kunstfreunden als „Schmiererei“ und „Verschandelung öffentlicher Räume“ meist rundum abgelehnten Malereigattungen „Graffiti“ und/oder „Streetart“.
Aus heutiger Sicht mag es den meisten Kunstfreunden reichlich amüsant und unerklärlich erscheinen, aber auch schon im 19. Jahrhundert gab es mit nahezu religiöser Inbrunst und Hingabe geführte Debatten um gewisse Techniken der Malerei, die damals sowohl für viel Aufregung bei allen Beteiligten als auch zur Entstehung und Gründung von heutzutage als international akzeptierten und global renommierten Kunstinstitutionen beitrugen. Dies war beispielsweise der Fall bei der 1831 in London von William Cowen, W. B. S. Taylor, James Fudge, Joseph Powell, Thomas Maisey, Thomas Charles Wageman und O. F. Phillips ins Leben gerufenen Künstlervereinigung „New Society of Painters in Water Colours“, die als liberale Konkurrenz zur schon 1804 gegründeten „Society of Painters in Water Colours“ (heute „Royal Watercolour Society“) diente und seit 1885 als „Royal Institute of Painters in Water Colours (RI)“ am altehrwürdigen Sitz der „Federation of British Artists (FBA)“ in den Mall Galleries an der Carlton House Terrace unweit des Trafalgar Square residiert. Beide Organisationen und deren Mitglieder waren sich nicht unbedingt sympathisch, aber dennoch einig in der Opposition zur „Royal Academy of Arts“, die sich seinerzeit strikt weigerte, Aquarelle aus nicht-deckenden Wasserfarben als Kunst zu akzeptieren.
Ein weiteres Gründungsmitglied der gegen so viel künstlerische Ignoranz aufbegehrenden neuen Organisation der Aquarellmaler war der Zeichner George Shepherd, der als Kind mit seinen Eltern bis 1793 in Frankreich gelebt hatte und erst wegen der revolutionären Geschehnisse dieser Zeit am südlichen Ufer des Ärmelkanals wieder nach England und London zurückkehrte. Schon in den Jahren 1803 und 1804 wurde der noch recht junge Shepherd für sein gelungenes kreatives Schaffen von der „Society of Arts“ jeweils mit der Silberplakette ausgezeichnet. Eine gute Reputation erarbeitete er sich auch als bewährter und bei Auftraggebern begehrter Architektur- und Landschaftsmaler, der zusammen mit seinem jüngeren und ebenfalls bestens malenden und zeichnenden Bruder Thomas Hosmer Shepherd für die Verleger John Britton und Rudolph Ackermann auch viele detaillierte Illustrationen von Straßenansichten für Standardwerke der britischen Architekturgeschichte wie die „Architectural Antinquities of Great Britain“ und „Architectura Ecclesiastica Londini“ anfertigte.
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