Bevor die englische Pflanzenmalerin Jane Loudon (geb. Jane Webb) ihre Liebe zur Botanik entdeckte, war sie eine erfolgreiche Schriftstellerin. Nachdem sie durch den Tod ihrer Eltern früh auf sich allein gestellt war, nutzte sie zunächst ihr Schreibtalent, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Als zwanzigjährige veröffentlichte sie den fiktiven Roman „The Mummy!“ über ägyptische Mumien. Es gilt als ein Pionierwerk der Science-Fiction-Literatur. Loudon beschrieb darin die Wiederbelebung der Mumie des Pharaos Cheops im 22. Jahrhundert. Der auferweckte Pharao reist in einem Ballon von Ägypten nach England und mischt sich dort in politische Angelegenheiten ein. Neben sozialen Fortschritten erleichtern in dem Roman auch technische Entwicklungen das Leben. So werden Briefe beispielsweise durch Kanonenkugeln zugestellt. Im Ackerbau erleichtert ein dampfbetriebener Pflug die Arbeit. Der Roman erzielte seinerzeit eine große öffentliche Aufmerksamkeit. So auch bei dem angesehenen Autor John Claudius Loudon, der für seine Bücher über Landwirtschaft und Gartenbau bekannt war.
John Loudon nahm Kontakt mit der Romanautorin auf und war überrascht, eine Frau anzutreffen – sie hatte unter einem männlichen Pseudonym publiziert. Das Interesse Loudons blieb nicht auf den Roman beschränkt. Bereits sieben Monate nach der ersten Begegnung heirateten die beiden. Gartenarbeit und Botanik waren Jane Loudon bis dahin nach eigenem Bekunden völlig fremd. Doch schnell teilte sie das Interesse ihres Mannes und unterstützte ihn zunächst bei seinen Publikationen. Sie musste allerdings feststellen, dass die meisten der damaligen Bücher zu der Thematik mit den vielen Fachbegriffen für Laien, und damit in der damaligen Zeit vor allem für Frauen, kaum zu verstehen waren. Loudon lernte schnell und veröffentlichte bald ein eigenes Buch über Gartenarbeit unter dem Titel „Gardening for Ladies“. Das leicht verständliche, enthusiastisch und fachkundig geschriebene Werk war mit über 200.000 verkauften Exemplaren ein großer Erfolg. Weitere Bücher folgten, allesamt Standardwerke viktorianischer Gartenarbeit. Die Bücher inspirierten Frauen im ganzen Land, Gartenbau wurde zu einem großen Hobby. Neben der Aneignung des fachlichen Wissens hatte sich Loudon autodidaktisch zu einer Pflanzenmalerin ausgebildet und ihre Bücher selbst illustriert.
Für ihre Motive arrangierte Loudon die Blumen zu Sträußen. Die beliebten Entwürfe wurden häufig kopiert und zierten Tabletts, Tische und Lampenschirme. Die Loudons waren hoch angesehen und verkehrten in entsprechenden Kreisen mit literarischen Größen wie Charles Dickens. Das Ende ihrer Hochphase zeichnete sich jedoch ab, nachdem ein großes Projekt ihres Mannes gescheitert war und sie einen Posten als Herausgeberin verlor. Zudem verkauften sich aufgrund von Konkurrenzliteratur ihre Bücher nicht mehr. Nach dem Tod ihres deutlich älteren Mannes, musste sie sich allein um die gemeinsame Tochter kümmern. Verarmt starb sie im Alter von 51 Jahren. Loudons Werke mit ihren botanischen Illustrationen sind bis heute hoch angesehen. Die National Art Library in London beherbergt viele ihrer Werke.
Bevor die englische Pflanzenmalerin Jane Loudon (geb. Jane Webb) ihre Liebe zur Botanik entdeckte, war sie eine erfolgreiche Schriftstellerin. Nachdem sie durch den Tod ihrer Eltern früh auf sich allein gestellt war, nutzte sie zunächst ihr Schreibtalent, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Als zwanzigjährige veröffentlichte sie den fiktiven Roman „The Mummy!“ über ägyptische Mumien. Es gilt als ein Pionierwerk der Science-Fiction-Literatur. Loudon beschrieb darin die Wiederbelebung der Mumie des Pharaos Cheops im 22. Jahrhundert. Der auferweckte Pharao reist in einem Ballon von Ägypten nach England und mischt sich dort in politische Angelegenheiten ein. Neben sozialen Fortschritten erleichtern in dem Roman auch technische Entwicklungen das Leben. So werden Briefe beispielsweise durch Kanonenkugeln zugestellt. Im Ackerbau erleichtert ein dampfbetriebener Pflug die Arbeit. Der Roman erzielte seinerzeit eine große öffentliche Aufmerksamkeit. So auch bei dem angesehenen Autor John Claudius Loudon, der für seine Bücher über Landwirtschaft und Gartenbau bekannt war.
John Loudon nahm Kontakt mit der Romanautorin auf und war überrascht, eine Frau anzutreffen – sie hatte unter einem männlichen Pseudonym publiziert. Das Interesse Loudons blieb nicht auf den Roman beschränkt. Bereits sieben Monate nach der ersten Begegnung heirateten die beiden. Gartenarbeit und Botanik waren Jane Loudon bis dahin nach eigenem Bekunden völlig fremd. Doch schnell teilte sie das Interesse ihres Mannes und unterstützte ihn zunächst bei seinen Publikationen. Sie musste allerdings feststellen, dass die meisten der damaligen Bücher zu der Thematik mit den vielen Fachbegriffen für Laien, und damit in der damaligen Zeit vor allem für Frauen, kaum zu verstehen waren. Loudon lernte schnell und veröffentlichte bald ein eigenes Buch über Gartenarbeit unter dem Titel „Gardening for Ladies“. Das leicht verständliche, enthusiastisch und fachkundig geschriebene Werk war mit über 200.000 verkauften Exemplaren ein großer Erfolg. Weitere Bücher folgten, allesamt Standardwerke viktorianischer Gartenarbeit. Die Bücher inspirierten Frauen im ganzen Land, Gartenbau wurde zu einem großen Hobby. Neben der Aneignung des fachlichen Wissens hatte sich Loudon autodidaktisch zu einer Pflanzenmalerin ausgebildet und ihre Bücher selbst illustriert.
Für ihre Motive arrangierte Loudon die Blumen zu Sträußen. Die beliebten Entwürfe wurden häufig kopiert und zierten Tabletts, Tische und Lampenschirme. Die Loudons waren hoch angesehen und verkehrten in entsprechenden Kreisen mit literarischen Größen wie Charles Dickens. Das Ende ihrer Hochphase zeichnete sich jedoch ab, nachdem ein großes Projekt ihres Mannes gescheitert war und sie einen Posten als Herausgeberin verlor. Zudem verkauften sich aufgrund von Konkurrenzliteratur ihre Bücher nicht mehr. Nach dem Tod ihres deutlich älteren Mannes, musste sie sich allein um die gemeinsame Tochter kümmern. Verarmt starb sie im Alter von 51 Jahren. Loudons Werke mit ihren botanischen Illustrationen sind bis heute hoch angesehen. Die National Art Library in London beherbergt viele ihrer Werke.
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