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Von Geburt Schotte und Nachfahre eines der bekannteren Higland-Clans, steht Byam Shaw in seiner Biographie für die Internationalität und Pluralität des Britischen Empires. In seiner Familie dominierten hohe Verwaltungsbeamte und Kleriker, die ein Selbstverständnis des Dienens und Unterordnung unter die Krone entwickelten. Sie waren loyale, pflichtbewusste und patriotische Vertreter einer britischen Mittelschicht. Dieses Dienstverständnis spielte auch im Leben von Byam Shaw eine herausragende Rolle. Geboren wurde Shaw in der südindischen Metropole Madras, wohin sein Vater als Justizbeamter versetzt worden war. Er arbeitet am obersten Kolonialgericht als Registrator. So kam Shaw in Berührung mit der indischen Kultur und mit der Militärkultur der britischen Kolonialtruppe in Indien. Der Kolonialdienst wurde eine prägender Identitätsfaktor in der Familie, der weit über die reine Stationierungszeit hinausging. Mit 15 Jahren wurde sein künstlerisches Talent entdeckt und mit 18 Jahren begann er sein Studium an der Royal Academy Schools und erhielt zwei Jahre später den begehrten Armitage-Preis. Die künstlerische Karriere mit relativ konventionellen Gemälden im Stil der Präraffaeliten und der klassischen akademischen Malerei des 19. Jahrhunderts zeigte nach wenigen Jahren trotz insgesamt fünf Soloausstellungen in bekannten Galerien deutliche Erschöpfungserscheinungen. Seit dem Jahr 1904 stellte Shaw deshalb sein Leben um und lehrte fortan an der Frauenabteilung des King´s College Malerei für die höheren Töchter. Neben seiner akademischen Tätigkeit unterhielt Shaw eine eigene private Zeichen- und Malschule.
Soweit verlief sein Leben in konventionellen Bahnen eines mäßig erfolgreichen Künstlers, der in die Lehrtätigkeit wechselt, um sein Leben bestreiten zu können. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 riss ihn allerdings aus diesem Leben heraus und führte ihn auch zu seiner eigentlichen künstlerischen Berufung. Der Krieg mit dem Deutschen Kaiserreich wurde von Großbritannien als zivilisatorische Mission begriffen, bei der europäische Kultur vor den Übergriffen der Hunnen bewahrt werden musste. Mit dem Jahr 1914 entfaltete sich auf beiden Seiten ein Propagandakrieg, der alle moderne Medien in eine psychologische Kriegsführung integrierte. Zunächst aber meldete sich Shaw freiwillig zum „Artists Rifles“ einem Infanterieregiment, das auch an der Westfront diente. Vor den ersten Kampfhandlungen wurde Shaw allerdings zu einer Polizeieinheit versetzt, die an der Heimatfront in Großbritannien tätig war. Seit diesem Zeitpunkt produzierte Shaw politische Satirezeichnungen für eine Vielzahl von Magazinen und Zeitschriften. Die patriotischen, pathetischen und antideutschen Karikaturen machten ihn bekannt und Shaw arbeitete zusätzlich in Gedenkkommissionen. Der Krieg gegen das Deutsche Kaiserreich wurde zu seiner eigentlichen künstlerischen Zielsetzung und seine Arbeit galt dem Durchhaltewillen der Bevölkerung in den Materialschlachten an der Westfront. So arbeitete er zum Beispiel auch für die Anwerbung von Kriegsfreiwilligen, wobei er den urbritischen Mythos von König Artus abwandelte und die Soldaten zu Rittern der Tafelrunde stilisierte.
Shaw erlebte noch die deutsche Kapitulation, erkrankte aber noch im Jahr 1918 an der Spanischen Grippe, die in den Jahren 1916 bis 1918 über 20 Millionen Tote forderte und starb mit 47 Jahren im Januar 1919.
Von Geburt Schotte und Nachfahre eines der bekannteren Higland-Clans, steht Byam Shaw in seiner Biographie für die Internationalität und Pluralität des Britischen Empires. In seiner Familie dominierten hohe Verwaltungsbeamte und Kleriker, die ein Selbstverständnis des Dienens und Unterordnung unter die Krone entwickelten. Sie waren loyale, pflichtbewusste und patriotische Vertreter einer britischen Mittelschicht. Dieses Dienstverständnis spielte auch im Leben von Byam Shaw eine herausragende Rolle. Geboren wurde Shaw in der südindischen Metropole Madras, wohin sein Vater als Justizbeamter versetzt worden war. Er arbeitet am obersten Kolonialgericht als Registrator. So kam Shaw in Berührung mit der indischen Kultur und mit der Militärkultur der britischen Kolonialtruppe in Indien. Der Kolonialdienst wurde eine prägender Identitätsfaktor in der Familie, der weit über die reine Stationierungszeit hinausging. Mit 15 Jahren wurde sein künstlerisches Talent entdeckt und mit 18 Jahren begann er sein Studium an der Royal Academy Schools und erhielt zwei Jahre später den begehrten Armitage-Preis. Die künstlerische Karriere mit relativ konventionellen Gemälden im Stil der Präraffaeliten und der klassischen akademischen Malerei des 19. Jahrhunderts zeigte nach wenigen Jahren trotz insgesamt fünf Soloausstellungen in bekannten Galerien deutliche Erschöpfungserscheinungen. Seit dem Jahr 1904 stellte Shaw deshalb sein Leben um und lehrte fortan an der Frauenabteilung des King´s College Malerei für die höheren Töchter. Neben seiner akademischen Tätigkeit unterhielt Shaw eine eigene private Zeichen- und Malschule.
Soweit verlief sein Leben in konventionellen Bahnen eines mäßig erfolgreichen Künstlers, der in die Lehrtätigkeit wechselt, um sein Leben bestreiten zu können. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 riss ihn allerdings aus diesem Leben heraus und führte ihn auch zu seiner eigentlichen künstlerischen Berufung. Der Krieg mit dem Deutschen Kaiserreich wurde von Großbritannien als zivilisatorische Mission begriffen, bei der europäische Kultur vor den Übergriffen der Hunnen bewahrt werden musste. Mit dem Jahr 1914 entfaltete sich auf beiden Seiten ein Propagandakrieg, der alle moderne Medien in eine psychologische Kriegsführung integrierte. Zunächst aber meldete sich Shaw freiwillig zum „Artists Rifles“ einem Infanterieregiment, das auch an der Westfront diente. Vor den ersten Kampfhandlungen wurde Shaw allerdings zu einer Polizeieinheit versetzt, die an der Heimatfront in Großbritannien tätig war. Seit diesem Zeitpunkt produzierte Shaw politische Satirezeichnungen für eine Vielzahl von Magazinen und Zeitschriften. Die patriotischen, pathetischen und antideutschen Karikaturen machten ihn bekannt und Shaw arbeitete zusätzlich in Gedenkkommissionen. Der Krieg gegen das Deutsche Kaiserreich wurde zu seiner eigentlichen künstlerischen Zielsetzung und seine Arbeit galt dem Durchhaltewillen der Bevölkerung in den Materialschlachten an der Westfront. So arbeitete er zum Beispiel auch für die Anwerbung von Kriegsfreiwilligen, wobei er den urbritischen Mythos von König Artus abwandelte und die Soldaten zu Rittern der Tafelrunde stilisierte.
Shaw erlebte noch die deutsche Kapitulation, erkrankte aber noch im Jahr 1918 an der Spanischen Grippe, die in den Jahren 1916 bis 1918 über 20 Millionen Tote forderte und starb mit 47 Jahren im Januar 1919.