Seine Bilder sind weltbekannt. Sie zieren Briefmarken und Plakate, wurden zahlreich kopiert und hielten dank Andy Warhol sogar Einzug in die Pop Art. Joseph Karl Stieler gehörte zu den angesehensten Porträtmalern des 19. Jahrhunderts. Zu seinen Motiven zählen Goethe, Humboldt und Beethoven. Er malte die Dichter und Denker, den Adel und die High Society in ganz Europa. Wer zur damaligen Zeit etwas von sich hielt, ließ sich von ihm verewigen. Joseph Stieler besaß das einzigartige Talent, seine Modelle ins sprichwörtlich rechte Licht zu rücken. Er erschuf ein Idealbild und präsentierte sie stets von ihrer besten Seite, – ohne sie jedoch zu verfremden. Die Nachfrage nach derart vorteilhaften Bildnissen war enorm: Etwa 500 Porträts meist namhafter Persönlichkeiten sind von ihm heute überliefert. Doch nicht allein seine brillante Kunstfertigkeit verhalf Stieler zum Erfolg: Versiert bewegte er sich in der „feinen Gesellschaft“ und traf mit seiner taktvollen Art genau den richtigen Ton, um bei seiner erlauchten Kundschaft zu punkten. Dem belesenen und musikalischen Maler fiel es leicht, Beziehungen zu knüpfen. Er war in elitären Kreisen ein gern gesehener Gast und erfreute mit seiner Geselligkeit manche Soiree.
Joseph Stieler entstammt einer Künstlerfamilie mit langer Tradition als Wappenstecher und Graveure. Sein Vater war Hofmedailleur im Kurfürstentum Mainz und unterrichtete seine Söhne schon früh im Zeichnen. Als der Vater verstirbt, beginnt der gerade achtjährige Stieler, seine künstlerischen Fertigkeiten allein voranzutreiben. Einige Jahre später porträtiert er seine Familienmitglieder. Die Darstellung seiner Mutter und ein Miniaturbild seiner Schwester gelingen ihm so hervorragend, dass er bereits im Jugendalter erste Aufträge bekommt. Bald verfügt er über genügend Geldmittel, um seine Ausbildung fortzusetzen. Stieler macht eine Lehre beim Maler Johann Christoph Fese und absolviert anschließend ein Studium an der Akademie der Künste in Wien bei Heinrich Füger. Nach Abschluss seines Studiums steht ihm die Welt offen. Ausgestattet mit Empfehlungsschreiben bereist Joseph Stieler Europa. Seine Referenzen öffnen ihm die Türen der Adelshäuser und füllen sein Auftragsbuch.
Die außergewöhnliche Begabung des Künstlers blieb auch dem bayrischen Königshaus nicht verborgen: Stieler wird zum Hofmaler berufen. Er bleibt es 35 Jahre und dient unter drei Regenten. Neben vielen Gemälden der Königsfamilie entstanden in dieser Zeit unter anderem die Werke von Goethe und Beethoven. Einen Auftrag der besonderen Art hatte Ludwig I. für den Maler: Er wünschte sich eine Bildersammlung von Münchens weiblichen Schönheiten. So wurden 38 aparte Damen auserkoren, von Joseph Stieler gemalt zu werden. Darunter Ludwigs Geliebte, die Tänzerin Lola Montez, die mit ihrer Affäre mit dem König dessen Abdankung provozierte. Die Schönheitsgalerie beschäftigt Stieler über zwei Jahrzehnte und gehört zu seinen bekanntesten Werken. Mit 73 Jahren ging der Maler in den verdienten Ruhestand und starb drei Jahre später an einer Lungenentzündung. Posthum wurde es still um Joseph Karl Stieler, doch in Vergessenheit geriet er nie. Spätestens zu Gedenktagen – wie dem 250. Geburtstag von Beethoven, bei dem Stielers Gemälde rund um den Globus allgegenwärtig war, – ruft sich der begnadete Porträtmaler zurück in das Gedächtnis der Kunstwelt.
Seine Bilder sind weltbekannt. Sie zieren Briefmarken und Plakate, wurden zahlreich kopiert und hielten dank Andy Warhol sogar Einzug in die Pop Art. Joseph Karl Stieler gehörte zu den angesehensten Porträtmalern des 19. Jahrhunderts. Zu seinen Motiven zählen Goethe, Humboldt und Beethoven. Er malte die Dichter und Denker, den Adel und die High Society in ganz Europa. Wer zur damaligen Zeit etwas von sich hielt, ließ sich von ihm verewigen. Joseph Stieler besaß das einzigartige Talent, seine Modelle ins sprichwörtlich rechte Licht zu rücken. Er erschuf ein Idealbild und präsentierte sie stets von ihrer besten Seite, – ohne sie jedoch zu verfremden. Die Nachfrage nach derart vorteilhaften Bildnissen war enorm: Etwa 500 Porträts meist namhafter Persönlichkeiten sind von ihm heute überliefert. Doch nicht allein seine brillante Kunstfertigkeit verhalf Stieler zum Erfolg: Versiert bewegte er sich in der „feinen Gesellschaft“ und traf mit seiner taktvollen Art genau den richtigen Ton, um bei seiner erlauchten Kundschaft zu punkten. Dem belesenen und musikalischen Maler fiel es leicht, Beziehungen zu knüpfen. Er war in elitären Kreisen ein gern gesehener Gast und erfreute mit seiner Geselligkeit manche Soiree.
Joseph Stieler entstammt einer Künstlerfamilie mit langer Tradition als Wappenstecher und Graveure. Sein Vater war Hofmedailleur im Kurfürstentum Mainz und unterrichtete seine Söhne schon früh im Zeichnen. Als der Vater verstirbt, beginnt der gerade achtjährige Stieler, seine künstlerischen Fertigkeiten allein voranzutreiben. Einige Jahre später porträtiert er seine Familienmitglieder. Die Darstellung seiner Mutter und ein Miniaturbild seiner Schwester gelingen ihm so hervorragend, dass er bereits im Jugendalter erste Aufträge bekommt. Bald verfügt er über genügend Geldmittel, um seine Ausbildung fortzusetzen. Stieler macht eine Lehre beim Maler Johann Christoph Fese und absolviert anschließend ein Studium an der Akademie der Künste in Wien bei Heinrich Füger. Nach Abschluss seines Studiums steht ihm die Welt offen. Ausgestattet mit Empfehlungsschreiben bereist Joseph Stieler Europa. Seine Referenzen öffnen ihm die Türen der Adelshäuser und füllen sein Auftragsbuch.
Die außergewöhnliche Begabung des Künstlers blieb auch dem bayrischen Königshaus nicht verborgen: Stieler wird zum Hofmaler berufen. Er bleibt es 35 Jahre und dient unter drei Regenten. Neben vielen Gemälden der Königsfamilie entstanden in dieser Zeit unter anderem die Werke von Goethe und Beethoven. Einen Auftrag der besonderen Art hatte Ludwig I. für den Maler: Er wünschte sich eine Bildersammlung von Münchens weiblichen Schönheiten. So wurden 38 aparte Damen auserkoren, von Joseph Stieler gemalt zu werden. Darunter Ludwigs Geliebte, die Tänzerin Lola Montez, die mit ihrer Affäre mit dem König dessen Abdankung provozierte. Die Schönheitsgalerie beschäftigt Stieler über zwei Jahrzehnte und gehört zu seinen bekanntesten Werken. Mit 73 Jahren ging der Maler in den verdienten Ruhestand und starb drei Jahre später an einer Lungenentzündung. Posthum wurde es still um Joseph Karl Stieler, doch in Vergessenheit geriet er nie. Spätestens zu Gedenktagen – wie dem 250. Geburtstag von Beethoven, bei dem Stielers Gemälde rund um den Globus allgegenwärtig war, – ruft sich der begnadete Porträtmaler zurück in das Gedächtnis der Kunstwelt.
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