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Der australische Künstler Tom Roberts (eigentlich Thomas William Roberts) verdankt seine Karriere nicht nur seinem zweifellos großen Talent. Auch sein Stiefvater hatte maßgeblich Anteil daran, wenn auch unbewusst. Seine Mutter hatte wieder geheiratet, doch der junge Roberts verstand sich mit dem neuen Mann im Hause nicht. Also trat er die Flucht an und kehrte aus Melbourne in sein Geburtsland England zurück, wo er ein Malerei-Studium an den „Royal Academy Schools“ aufnahm. Die Wahl dieses Studienfachs kam nicht von ungefähr – er liebte die Kunst. Schon in Australien hatte er tagsüber als Assistent eines Fotografen gearbeitet und nachts Kunstgeschichte studiert.
In den 1880er-Jahren brach er gemeinsam mit seinem Kommilitonen John Russell zu einer Spanienreise auf. Während dieses Trips lernte er auch zwei spanische Kollegen, Laureano Barrau und Ramon Casa, kennen, die ihn mit den Prinzipien des Impressionismus vertraut machten. Diese Begegnung prägte sein Schaffen nachhaltig. Von da an malte er zahlreiche Landschaften und Portraits im impressionistischen Stil. Aber auch Gruppendarstellungen in Öl entstanden, von denen viele die Landbevölkerung bei der Arbeit zeigen, etwa bei der Schafschur. Als Letztere erstmals in Australien ausgestellt wurden, wurden sofort Stimmen laut, die forderten, dass die Gemälde von öffentlichen Sammlungen angekauft werden. Schließlich war der Kontinent nicht zuletzt durch die Exporte der Wollindustrie reich geworden. So geschätzt Roberts auch für seine Kunst war: Als er 1896 Elisabeth Williamson heiratete und wenig später Sohn Caleb auf die Welt kam, wurde das Geld doch ab und zu knapp. Zum Glück war Tom nicht nur ein begnadeter Künstler, sondern auch ein versierter Rahmenbauer. Mit diesem Zusatzverdienst konnte er die kleine Familie gut über Wasser halten. Im Ersten Weltkrieg verdiente er sich zudem als Assistent im Krankenhaus etwas dazu, für den Militärdienst selbst konnte er sich als Pazifist nicht erwärmen.
Tom Roberts hatte als einer der bedeutendsten Vertreter der Heidelberger Schule ein bewegtes Künstlerleben. So bewegt, dass es 1985 sogar verfilmt wurde. Wer also etwas mehr über den Künstler erfahren möchte, kann sich die australische Mini-Serie „One Summer again“ anschauen. Ein Rätsel wird auch auch diese gut gemachte Dokumentation nicht lösen: jenes von Roberts Geburtstag. Während auf seiner Geburtsurkunde der 8. März angegeben ist, steht auf seinem Grabstein der 9. März. Das war aber nicht der einzige Fernseh-Auftritt von Tom Roberts. 2017 tauchte er noch einmal auf dem Bildschirm auf. Nicht persönlich natürlich, der Künstler ist schließlich schon seit über 90 Jahren verstorben. Aber ein Selbstportrait von ihm, das für verschollen gegolten hatte, hatte einen großen TV-Moment. Es tauchte in der BBC-Reihe „Fake or Fortune?“ auf, die mit den deutschen Sendungen „Kunst & Krempel“ oder „Bares für Rares“ vergleichbar ist. Die Experten stuften den vorgestellten Flohmarktfund als echten Roberts ein, und die Enkelin des Künstlers bestätigte, dass es sich bei dem Bild um das verlorene Gemälde handelt.
Der australische Künstler Tom Roberts (eigentlich Thomas William Roberts) verdankt seine Karriere nicht nur seinem zweifellos großen Talent. Auch sein Stiefvater hatte maßgeblich Anteil daran, wenn auch unbewusst. Seine Mutter hatte wieder geheiratet, doch der junge Roberts verstand sich mit dem neuen Mann im Hause nicht. Also trat er die Flucht an und kehrte aus Melbourne in sein Geburtsland England zurück, wo er ein Malerei-Studium an den „Royal Academy Schools“ aufnahm. Die Wahl dieses Studienfachs kam nicht von ungefähr – er liebte die Kunst. Schon in Australien hatte er tagsüber als Assistent eines Fotografen gearbeitet und nachts Kunstgeschichte studiert.
In den 1880er-Jahren brach er gemeinsam mit seinem Kommilitonen John Russell zu einer Spanienreise auf. Während dieses Trips lernte er auch zwei spanische Kollegen, Laureano Barrau und Ramon Casa, kennen, die ihn mit den Prinzipien des Impressionismus vertraut machten. Diese Begegnung prägte sein Schaffen nachhaltig. Von da an malte er zahlreiche Landschaften und Portraits im impressionistischen Stil. Aber auch Gruppendarstellungen in Öl entstanden, von denen viele die Landbevölkerung bei der Arbeit zeigen, etwa bei der Schafschur. Als Letztere erstmals in Australien ausgestellt wurden, wurden sofort Stimmen laut, die forderten, dass die Gemälde von öffentlichen Sammlungen angekauft werden. Schließlich war der Kontinent nicht zuletzt durch die Exporte der Wollindustrie reich geworden. So geschätzt Roberts auch für seine Kunst war: Als er 1896 Elisabeth Williamson heiratete und wenig später Sohn Caleb auf die Welt kam, wurde das Geld doch ab und zu knapp. Zum Glück war Tom nicht nur ein begnadeter Künstler, sondern auch ein versierter Rahmenbauer. Mit diesem Zusatzverdienst konnte er die kleine Familie gut über Wasser halten. Im Ersten Weltkrieg verdiente er sich zudem als Assistent im Krankenhaus etwas dazu, für den Militärdienst selbst konnte er sich als Pazifist nicht erwärmen.
Tom Roberts hatte als einer der bedeutendsten Vertreter der Heidelberger Schule ein bewegtes Künstlerleben. So bewegt, dass es 1985 sogar verfilmt wurde. Wer also etwas mehr über den Künstler erfahren möchte, kann sich die australische Mini-Serie „One Summer again“ anschauen. Ein Rätsel wird auch auch diese gut gemachte Dokumentation nicht lösen: jenes von Roberts Geburtstag. Während auf seiner Geburtsurkunde der 8. März angegeben ist, steht auf seinem Grabstein der 9. März. Das war aber nicht der einzige Fernseh-Auftritt von Tom Roberts. 2017 tauchte er noch einmal auf dem Bildschirm auf. Nicht persönlich natürlich, der Künstler ist schließlich schon seit über 90 Jahren verstorben. Aber ein Selbstportrait von ihm, das für verschollen gegolten hatte, hatte einen großen TV-Moment. Es tauchte in der BBC-Reihe „Fake or Fortune?“ auf, die mit den deutschen Sendungen „Kunst & Krempel“ oder „Bares für Rares“ vergleichbar ist. Die Experten stuften den vorgestellten Flohmarktfund als echten Roberts ein, und die Enkelin des Künstlers bestätigte, dass es sich bei dem Bild um das verlorene Gemälde handelt.