Gaspard-Felix Tournachon alias Nadar war einer der ersten Portraitfotografen. Sein Weg begann in Lyon, Frankreich, wo er sein Studium der Medizin abbrach, um sich journalistisch zu betätigen. Dazu zog er 1839 zurück an seinen Geburtsort Paris. Zunächst konnte er sich beruflich nicht recht entscheiden. Er versuchte sich im Zeichnen, beim Theater und auch in der Industrie, bis er 1849 die Satirezeitschrift "La Revue Comique" erschuf, in der er sich mit verschiedenen Künstlern mittels Illustrationen gegen die Pariser Kommune richtete. Zu den Künstlern gehörte auch sein Halbbruder Adrien alias Nadar jeune, der vorher durch die Beziehungen von Nadar in die Ausbildung des Malers Picot ging.
Im Alter von 34 Jahren heiratete er die 16 Jahre jüngere Ernestine. Im selben Jahr widmete er sich der Fotografie. Sein Augenmerk lag an der psychologischen Erfassung seiner Modelle. „Um ein intimes Abbild und nicht bloß ein banales Porträt, das Ergebnis eines schieren Zufalls, hervorzubringen, muss man sich in das Modell hineinversetzen, muss man seine Gedanken und sogar seinen Charakter erfassen“, beschreibt Nadar, um seine Arbeitsweise zu erklären. Dazu unterhielt sich Nadar teilweise stundenlang, bis das Modell eine eher ungezwungene Haltung einnahm. Zur damaligen Zeit war das nicht besonders einfach, da das Modell einige Sekunden vor der Linse verharren musste. Dazu nutzte er unter anderem auch Accessoires, die dem Modell zur Ruhe verhalfen, auf dem Bild aber unsichtbar waren. Sein Kundenkreis bestand insbesondere aus prominenten Schriftstellern, mit denen er teilweise befreundet war.
Bei der Schlacht von Solferino machte Nadar die ersten Luftaufnahmen. Hierzu konstruierte er ein Schraubenluftschiff, das Jules Verne zu seinem Roman "Fünf Wochen im Ballon" inspirierte. Vier Jahre später reiste Nadar mit seiner Frau in dem Luftschiff von Paris nach Hannover, stürzte jedoch ab, so dass sowohl er wie auch seine Frau mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus mussten. Dennoch liebte er die Luftfahrt so sehr, dass er im selben Jahr Präsident der neugegründeten "Société d’encouragement de la navigation aérienne au moyen du plus lourd que l’air" wurde, die die Konstruktion von Flugmaschinen förderte. Berühmtheit erlangte er schließlich durch seine Langzeitbelichtungen in den Pariser Katakomben.
Sein einziger Sohn Paul trat in die Fußstapfen seines Vaters und übernahm nach dessen Tod das Studio.
Gaspard-Felix Tournachon alias Nadar war einer der ersten Portraitfotografen. Sein Weg begann in Lyon, Frankreich, wo er sein Studium der Medizin abbrach, um sich journalistisch zu betätigen. Dazu zog er 1839 zurück an seinen Geburtsort Paris. Zunächst konnte er sich beruflich nicht recht entscheiden. Er versuchte sich im Zeichnen, beim Theater und auch in der Industrie, bis er 1849 die Satirezeitschrift "La Revue Comique" erschuf, in der er sich mit verschiedenen Künstlern mittels Illustrationen gegen die Pariser Kommune richtete. Zu den Künstlern gehörte auch sein Halbbruder Adrien alias Nadar jeune, der vorher durch die Beziehungen von Nadar in die Ausbildung des Malers Picot ging.
Im Alter von 34 Jahren heiratete er die 16 Jahre jüngere Ernestine. Im selben Jahr widmete er sich der Fotografie. Sein Augenmerk lag an der psychologischen Erfassung seiner Modelle. „Um ein intimes Abbild und nicht bloß ein banales Porträt, das Ergebnis eines schieren Zufalls, hervorzubringen, muss man sich in das Modell hineinversetzen, muss man seine Gedanken und sogar seinen Charakter erfassen“, beschreibt Nadar, um seine Arbeitsweise zu erklären. Dazu unterhielt sich Nadar teilweise stundenlang, bis das Modell eine eher ungezwungene Haltung einnahm. Zur damaligen Zeit war das nicht besonders einfach, da das Modell einige Sekunden vor der Linse verharren musste. Dazu nutzte er unter anderem auch Accessoires, die dem Modell zur Ruhe verhalfen, auf dem Bild aber unsichtbar waren. Sein Kundenkreis bestand insbesondere aus prominenten Schriftstellern, mit denen er teilweise befreundet war.
Bei der Schlacht von Solferino machte Nadar die ersten Luftaufnahmen. Hierzu konstruierte er ein Schraubenluftschiff, das Jules Verne zu seinem Roman "Fünf Wochen im Ballon" inspirierte. Vier Jahre später reiste Nadar mit seiner Frau in dem Luftschiff von Paris nach Hannover, stürzte jedoch ab, so dass sowohl er wie auch seine Frau mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus mussten. Dennoch liebte er die Luftfahrt so sehr, dass er im selben Jahr Präsident der neugegründeten "Société d’encouragement de la navigation aérienne au moyen du plus lourd que l’air" wurde, die die Konstruktion von Flugmaschinen förderte. Berühmtheit erlangte er schließlich durch seine Langzeitbelichtungen in den Pariser Katakomben.
Sein einziger Sohn Paul trat in die Fußstapfen seines Vaters und übernahm nach dessen Tod das Studio.
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