Das Treffen von Antonius und Kleopatra(The Meeting of Antony and Cleopatra)Lawrence Alma Tadema |
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1885 · Öl auf Panel
· Bild ID: 30869
Lawrence Alma-Tadema (1863 – 1912) war ein gefeierter Maler, der das große Glück besaß, sich der Gunst der britischen Königin Victoria zu erfreuen. Mit seiner Neigung zu historischen Themen und exotischen Sujets befriedigte er den Bildhunger seiner viktorianischen Zeitgenossen. Als geborener Niederländer besaß er auch belgisches und britisches Bürgerrecht. Auf dem Höhepunkt seines Erfolgs lebte er in London und war Mitglied der prestigeträchtigen „Royal Academy of Arts“. Kein Wunder, dass sich der Künstler insbesondere den zeitgenössischen britischen Vorlieben anpasste. Als „Das Treffen von Antonius und Kleopatra“ erstmals in der Londoner „Grosvenor Gallery“ ausgestellt wurde, bemerkte ein Kritiker enthusiastisch: „Das Bild ist unvergleichlich.“
Die Darstellung des Treffens zwischen Antonius und Kleopatra basiert auf einem Stoff der Weltliteratur: William Shakespeare hatte das schlicht „Antonius und Kleopatra“ betitelte Theaterstück um 1606/1607 verfasst und schloss damit motivisch an sein Drama „Julius Caesar“ an. Zusammen mit der 1608 nachfolgenden Tragödie „Coriolanus“ bilden die drei Werke die sogenannten „Römerdramen“. Die historischen Vorlagen boten dem Dichter Raum für spannende Erzählungen, dramatische Entwicklungen und – wie im vorliegenden Fall – eine tragische Romanze. Die Hauptpersonen dieser Liebe sind der römische Feldherr Marcus Antonius und die ägyptische Königin Kleopatra. Obwohl beide leidenschaftliche Liebe zueinander empfinden, treibt sie politisches Kalkül auseinander und Antonius geht schließlich eine Vernunftehe mit der Römerin Octavia ein. Eine militärische Niederlage, an der Antonius der Pharaonin die Schuld gibt, entzweit sie schließlich vollends. Kleopatra täuscht einen Selbstmord vor, worauf sich Antonius in sein Schwert stürzt. Die Tat läutet nun auch das Ende der Königin ein, die sich im letzten, verzweifelten Akt durch eine Giftschlange töten lässt. Das Bild zeigt die erste, schicksalsträchtige Begegnung zwischen Antonius und Kleopatra. Letztere hat das Treffen arrangiert, um den römischen Feldherrn und Politiker für sich zu gewinnen. Zu diesem Zweck fährt sie in einer Barke vor, die schon der griechische Geschichtsschreiber Plutarch (ca. 45 – ca. 125 n. Chr.) in den schönsten Farben zu beschreiben wusste: als ein parfümiertes Schiff mit purpurfarbenen Segeln, goldenem Heck und silbernen Rudern. Mit ebenso viel Geschick für Inszenierung fängt Lawrence Alma-Tadema die Begegnung ein. In seiner Interpretation muss sich der Römer mit einem kleinen Ausschnitt des Gesamtformats begnügen. Wie ein Bild im Bild erscheint er durch den offenen Pavillon, hinter dessen Vorhängen sich Kleopatra seiner unverhohlenen Neugierde entzieht. Die stolze Frau ist ganz Herrin der Szene. Leger zurückgelehnt erwartet sie den Gast, von dem sie sich Einfluss in Rom und letztendlich die Konsolidierung ihrer Macht verspricht. Als unverkennbare Insignien ihrer Regentschaft hat ihr der Maler Krummstab und Geißel beigegeben. Über den Ausgang der sich hier anbahnenden Romanze kann es allerdings keinen Irrtum geben: Zu stark kontrastieren Kleopatra und Antonius innerhalb der Bildkomposition, als dass sich hier ein „Happy End“ denken ließe. „Das Treffen von Antonius und Kleopatra“ erfüllt inhaltlich als auch technisch die Erwartungshaltung des späten 19. Jahrhunderts. Das viktorianische Zeitalter war im Allgemeinen auf historische und im Besonderen auf antike Themen fixiert. Darüber hinaus stellt das Gemälde auch ein Beispiel des populären Orientalismus’ dar; ein Phänomen, an dem die Kolonialmacht Großbritannien einen bedeutenden Anteil hatte. Die Vertrautheit mit den Werken des Nationaldichters William Shakespeare durfte beim englischen Bildungsbürgertum ohnehin vorausgesetzt werden. Doch selbst wer die Geschichte hinter dem Bild nicht kannte, konnte sich an der malerischen Qualität erfreuen. Mit Liebe zum Detail und feinem Pinselstrich behandelt Alma-Tadema gleichermaßen Figuren, Kleider und die umgebenden Requisiten. Freilich verbergen sich hinter all der Pracht bereits erste Anzeichen des Verfalls. Die am Boden des Schiffs verstreuten Blütenblätter zeugen von der Vergänglichkeit der üppigen Girlanden. Kleopatras Raubtierfell ist nur mehr ein nutzloses Überbleibsel der edlen Wildkatze – und nicht zuletzt ein Hinweis auf ihr eigenes klägliches Schicksal. mann · braun · frau · kleid · instrument · wasserweg · baldachin · weiß · friedlich
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Alina U.
Ich liebe dieses Bild!
(Maschinelle Übersetzung) Originaltext: I love that picture! Verena S.
Der Druck entspricht genau meinen Erwartungen.
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