Der Kompass kann falsch gehen - die Sterne nie(The compass may go wrong - the Stars never)Michael H. Dietrich |
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2014 · Öl auf Leinwand, Tagua-Nüsse, Schlußfirniss
· Bild ID: 856788
Das Bild hat keinen Titel, es hat auch keinen Namen und der Maler hat ohnehin kein Recht, sich in uralte kulturelle Weisheiten über seine subjektive Einstellung zur Kunst besserwisserisch einzumischen. Ein solches Bild malt man nicht aus freien Stücken - man bekommt dafür den Auftrag, es mit den modernen Möglichkeiten bildnerischer Gestaltung zu fixieren. Was man für den Titel halten könnte, ist aber die Aussage eines alten Mannes auf Tonga, der zu denen zählte, die man bezeichnet mit "The Learned in nautical Science". Es ist das heilige Credo aller Navigatoren in der Südsee, die den Kompass der Entdecker und Eroberer niemals als echte Alternative akzeptierten zu ihrem Wissen über die ra-ririki, die kleinen Sonnen, die wir Sterne nennen. Sie orientierten sich auf ihren langen und immer zielorientierten Fahrten im Pazifik an dem großen Kompass über sich und vertrauten einer klitzekleinen wackelnden Nadelspitze nun wirklich nicht. Kein Geringerer als James Cook hatte große Bewunderung und höchsten Lob für die Seemänner, die sich an Sternen orientierten und deren meteorologische Kenntnis selbst den großen europäischen Seefahrer Cook beeindruckten. Das kann man nachlesen in seinen Logbüchern!
Überall auf der Welt erkannten Menschen in den Sternen Bilder, indem sie über imaginäre Linien Sterne miteinander verbanden. Auf dieser kreisrunden Tafel von ca. nur 60 cm Durchmesser sind zwei Sternbilder zu erkennen. Das bekannte Sternbild des ORION ist über Lasurweiss nur angedeutet. Seine Position entspricht der Stellung, die wir über der nördlichen Hemisphäre sehen. Sogar der Orion-Nebel ist angedeutet erkennbar. Ins Auge fällt aber zuerst ein großes Steinbeil, dessen Klinge aus Greenstone gefertigt ist (das ist neuseeländische Jade) und einer raffinierten Bindetechnik, die auf ein Meisterstück aus der Fertigung eines Maori auf Aotea-roa, dem Land unter der Großen Weissen Wolke (Neuseeland), schliessen lässt. Die drei Gürtelsterne im Orion und drei weitere sehr lichtschwache Sterne sind nun nicht über die üblichen Skelettlinien von Sternbildern verbunden, sondern auf das gemalte Steinbeil als Cabochons aus Tagua-Nüssen aufgetragen. Das ist das 2. Sternbild. Überall in Polynesien war dieses Toki (Steinbeil) als Sternbild bekannt. Die polynesischen Navigatoren erklärten ihre Konzeption des Way finding mit einfachen Worten: am (sich) drehenden Himmel entlang. Dieses Bild hängt in jeder der 360° möglichen Position immer richtig! Ich kenne kein Bild, auf das es ebenfalls zutrifft. Das polynesische Sternbild des Steinbeils im Orion ist von uns aus gesehen aufrecht, von der Südhalbkugel gesehen aber kopfstehend zu erkennen. Würde das Bild jemand erwerben, der auf der Südhalbkugel lebt, so würde er es seiner Sichtweise entsprechend aufhängen. Auf keiner der vielen Inseln in Ozeanien wurde zu keiner Zeit eine Schrift erfunden. AUCH NICHT AUF DER OSTERINSEL! Die Häuptlinge hatten nur Verachtung und grenzenloses Misstrauen gegenüber der Verschriftung ihrer Sprache. Nur in den Köpfen auserwählter Eingeweihter waren Geheimnisse sicher verborgen. "Keine Höhle, kein Platz auf der Welt ist so geheim, dass ihn nicht auch mein Feind finden könnte" - so argumentierten die Ariki, die Häuptlinge und alle, die von europäischen und anderen Seefahrern auf die Möglichkeit hingewiesen wurden, schriftliche Notationen ihres geheimen Wissens anzufertigen. Nur unter strengstem Tabu stehende Menschen bevorzugten den Tod, bevor sie bereit wären, das Tabu zu brechen. Irgendwo und irgendwann erfanden kluge Menschen im Kulturraum Pazifik ein System bildhafter Zeichen, mit denen sie das geheime Wissen über Way Finding im Pazifik, über Sternkurse, fixieren konnten, um es so für den Fall einer Renaissance ihrer Kultur wieder verfügbar zu haben. Diese bildhafte Zeichen, die um den Kreis laufen, sind Symbole für Sterne und Planeten, für alle Heavenly Bodies, denen die Navigatoren in ihren Booten doch nur folgten auf ihren himmlischen Wegen durch die Nacht. Rongorongo ist ein System bildhafter Zeichen, mit denen aufgeschrieben werden konnte, was im Prinzip alle wussten, die ihren himmlischen Ahnen folgten in ihren Booten im Meer, es sind die Ahnen, die wir Sterne und Planeten nennen. (Wer mehr darüber wissen möchte, findet ausführliche und leicht verständliche Arbeiten über die vermeintliche Osterinselschrift unter www.rongorongo-script.de) osterinsel · schrift · astronomische symbole · ethnoastronomie · sternnavigation · polynesien |
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